Wenn die Wut regiert
Er ist ein negatives Gefühl – der Zorn. Besonders heikel wird es, wenn es zum Konflikt zwischen Großeltern und Enkeln kommt. Denn während sich Erwachsene gegen heftige Angriffe wehren können, ist das bei Kindern kaum möglich. Im schlimmsten Falle führen sie zu langwierigen Traumata. Was also tun, wenn das HB-Männchen anklopft?
Manchmal kommt sie wegen einer Kleinigkeit daher. Oder sie staut sich in der Magengegend auf: die Wut. Mit der ist es eine verflixte Angelegenheit. Da gibt es diese wunderbaren Stunden, in denen alles gelingt, man noch zu einem Konzert möchte und spät dran ist. Plötzlich findet sich der letzte freie Parkplatz am Straßenrand. Selbst der Weg zum Imbiss, der einen gestärkt zur Lieblingsmusikgruppe bringt, gelingt und das Essen landet schnell auf dem Teller. Gefolgt von einem spektakulären Konzerterlebnis. Dies sind die schönen Tage, die einem noch Jahre später Freude bereiten.
Und es gibt Tage, da ist dem nicht so. Morgens steht man müde auf, gerne mit dem linken Fuß und die Stimmung ist schlecht. Das Lieblingshemd ist dreckig. Kaffee? Ist alle. Draußen versagt der Wagen, also kommt man zu spät ins Büro und der Chef reagiert verschnupft. Dann manifestiert sie sich, schleicht sich an. Bei einigen ist es ein Gefühl von Fassungslosigkeit, auf das sie reagieren. Andere warten nicht darauf, sondern attackieren lieber vorher. Sie schreien und toben und zürnen und trommeln und ihr roter Kopf verrät, welch heftiger Hormoncocktail gerade im Körper seine Arbeit verrichtet. Immer dann, wenn Partner, Freunde oder das Leben vermeintlich wieder mal gegen einen agieren. (Mehr im Magazin)