Zwei Händchen greifen nach der Welt

Nichts Geringeres treibt die motorische Entwicklung eines Kindes an
als das Verlangen, sich die Welt zu eigen zu machen. Augenfällige Meilensteine wie Sitzen oder Laufen sind nach zwei Jahren erreicht. Abgeschlossen ist die Entwicklung damit aber noch lange nicht.

Vierzehnte Schwangerschaftswoche: Die werdenden Eltern haben vermutlich noch nicht einmal allen Bekannten und Verwandten die frohe Nachricht überbracht. Das ungeborene Baby hingegen hat sich schon das ganze Bewegungsrepertoire zugelegt, das es nach der Geburt brauchen wird: Es kann den Kopf drehen und am Daumen lutschen, Fruchtwasser schlucken und Atembewegungen machen.

In den ersten Wochen nach der Geburt tauschen sich Neugeborene hauptsächlich über Reflexe mit der Umwelt aus. Manche dieser Reaktionen sind überlebenswichtig, der Saug- und Schluckreflex etwa. Andere ergeben erst Sinn bei einem Blick zurück in die menschliche Stammesgeschichte: So krümmen Babys in den ersten Lebenswochen ihre Finger beziehungsweise Zehen, sobald etwas die Handinnenfläche oder Fußsohle berührt. Für Menschenäffchen ist dies äußerst wichtig, damit sie nicht von der Mut- ter fallen, die sie immerzu mit sich herumträgt. Einige Reflexe – Husten, Niesen, Blinzeln – bleiben uns ein Leben lang erhalten. Andere verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Der Suchreflex, zum Beispiel: Berührt man die Wange eines Kindern verzögere sich diese Entwicklung etwa um einen Monat, sagt Tanja Kakebeeke, Professorin für Neurophysiologie an der Universität Fribourg und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitäts-Kinderspital Zürich. »Es fehlen ihnen visuelle Anreize wie ein Ball, der gerade vor ihrer Nase vorbeirollt.«

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